„Beuys hat sogar mal gesagt, der Meuser ist sehr schlau, aber faul. Ne, ich war behindert. Ich fühlte mich behindert bei Beuys, weil ich nicht assimilieren wollte. Ich fand das verdächtig, wenn jemand zu sehr in den Strukturen von jemand anders rumpfuscht, das war mir fremd.“
Meuser, geboren 1947 in Essen, begann in den 1980er Jahren damit, abstrakte Skulptur und Malerei miteinander zu verbinden. 1992 stellte er sein Werk auf der documenta in Kassel aus. 1968 bis 1975 studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf erst in der Klasse von Joseph Beuys und später in der Klasse von Erich Heerich. Parallel war er für Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität eingeschrieben. Die Studienzeit hat ihn politisch geprägt, künstlerisch jedoch wenig weiter gebracht, wie er selbst sagt. Die Jahre an der Kunstakademie, in denen er sich auch gemeinsam mit Erinna König bei der „Roten Zelle Kunst“ engagierte, nennt er im Rückblick „Versagerladen“. Erst die Freundschaft zu Imi Knoebel und Imi Giese habe ihm künstlerisch auf die Sprünge geholfen.
Schrott ist bis heute das Markenzeichen von Meusers Kunst. Früher suchte er mit seinem Vater, der Ingenieur bei den Stahlwerken des Ruhrgebiets war, nach Material für seine Arbeit. Bis heute gehören schwere Fundstücke aus Eisen oder Blech wie T-Träger oder ausgediente Schienen zu Meusers Wandobjekten, Skulpturen oder Materialassemblagen.
Von 1978 an war er eng mit Martin Kippenberger befreundet und stellte auch im Büro Kippenberger in Berlin aus. „Kippi“ war es auch, der ihn in der Kölner Galerie von Max Hetzler unterbrachte. Meuser, der viele Jahre als Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe arbeitete, lebt heute in Karlsruhe.
Das Gespräch wurde am 18.5.2021 geführt.