Ich habe alle meine Künstler jedes zweite Jahr gezeigt. Mir war wichtig, bei den Künstlern dranzubleiben, mich zu bemühen, sie unterzubringen in Galerien und Museumsausstellungen und das war für einen Neuling wie ich es war enorm schwierig, aber ich war immer davon besessen, das schaffe ich. Und ich habe es auch geschafft.
Die Galerie Janine Mautsch in Köln ist wohl nur noch wenigen bekannt. Das Internet gibt jedenfalls kaum Informationen preis. Und auch wir mussten tief in die Recherche eintauchen, um unser Treffen mit der 1930 in Köln geborenen Galeristin vorzubereiten.
Im März 1983 eröffnete Janine Mautsch ihre ersten Galerieräume in der Eifelstraße, später zog sie in die Ehrenstraße um und zeigte dort Künstler wie Heribert C. Ottersbach, Adem Yilmaz, Gerd Bonfert oder auch die Malerin und Zeichnerin Christa Näher.
Janine Mautsch war in den achtziger Jahren eine der wenigen Galeristinnen im Rheinland. Ihr Programm entsprach nicht dem damals gefragten Malereiprogramm, wie es ihr Kollege Paul Maenz mit der Mühlheimer Freiheit vertrat. Vielleicht fiel sie deshalb durch das Raster der öffentlichen Wahrnehmung.
Janine Mautsch ist – wie viele ihrer Generation – eine typische Quereinsteigerin in den Kunstbetrieb. Nach Kindheit und Jugend im Nachkriegsdeutschland machte sie zunächst eine Lehre als Zahnarzthelferin in Köln, um über die Runden zu kommen, eignete sich dort aber auch Kenntnisse an, die ihr später im Architekturbüro, das sie mit ihrem Mann betrieb, zugute kamen. Über die Galerie Teufel, in den siebziger und achtziger Jahren eine wichtige Adresse für Konkrete Kunst in Köln, lernte sie den Kunstbetrieb von innen kennen und eröffnete 1983 ihre eigenen Räume – unterstützt von Wulf Herzogenrath, der ihr den Tipp gab, ihre Künstler im damals noch besetzten Stollwerk in der Kölner Südstadt zu suchen. Bis zu ihrem 75. Lebensjahr hielt Janine Mautsch an ihrem Programm fest und betreute in Köln nahezu den gleichen Stamm von Künstler*innen.
Dieses Gespräch wurde am 6.6.23 geführt.