Bei vielen Ausstellungen zur Malerei war ich nicht dabei, da waren dann die Berliner, Salomé, Fetting und da war Mülheimer Freiheit, dann gab es noch die italienische Transavantgardia, die waren dabei und in dem Rahmen wurde ich dann ausgelassen.
Als Andreas Schulze 1978 von Kassel an die Kunstakademie Düsseldorf wechselt, ist die dortige Malereiklasse klein. Gerade einmal fünf Künstler studieren bei Dieter Krieg, der für seine monumentalen plastischen Bilder bekannt ist. Konzeptkunst und Fotografie sind zu dieser Zeit angesagter als individuelle malerische Positionen.
Doch der 1955 in Hannover geborene Schulze bewundert seinen Lehrer und entwickelt bei ihm, unbeirrt von den Tendenzen des Kunstmarktes, schnell eine eigene malerische Haltung. Mit Erfolg: Noch während des Studiums stellt Schulze seine großformatigen „Häuschenbilder“ bei Six Friedrich in München aus, 1983 eröffnet Monika Sprüth mit Werken des Künstlers ihre erste Galerie.
Anfang der 80er Jahre wendet sich das Blatt für die Malerei in Köln, als die Malergruppe „Mülheimer Freiheit“ um den Galeristen Paul Maenz den Kunstmarkt aufmischt. Schulze teilt sich mit den Künstlern ein Atelier, gemeinsame Bilder entstehen. Doch schon bald distanziert er sich wieder von der Punk-Attitüde der „Neuen Wilden“ und entwickelt seine eigene Bildsprache weiter.
1986 stellt er bei Barbara Gladstone in New York aus, es folgen zahlreiche weitere internationale Ausstellungen. Von 2009 bis 2023 ist er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.
Seinen charmanten Bildwelten mit abstrahierten Vereinfachungen der Alltagswelt ist Andreas Schulze dabei ebenso treu geblieben wie seinen Galerien und der Kölner Südstadt.
Das Gespräch wurde am 14.11.2023 geführt.