Robert Rademacher

Wenn man in den 60er, 70er 80er Jahren kunstinteressierte Besucher hatte, dann staunten die immer Bauklötze, was wir hier im Rheinland an der Wand oder im Raum rum stehen hatten und fragten „Soll das … kann das Kunst sein?“ Hier im Rheinland ist man immer viel progressiver gewesen.

Mitte der 1960er Jahre begeisterten sich Robert Rademacher und seine Frau zunächst für naive Malerei aus Jugoslawien, bevor sie Werke von Mack, Gotthard Graubner und Günther Uecker für sich entdeckten. Nicht nur Günther Uecker ermunterte den gelernten Groß- und Außenhandelskaufmann, weiter zu sammeln. Der Düsseldorfer Galerist Alfred Schmela ermöglichte dem jungen Kunstinteressierten auch den ein oder anderen nächsten Kunstkauf, indem er ihn die Bilder bei sich abstottern ließ. Rademacher fühlte sich in Sachen Kunst im Rheinland wie die Made im Speck, besuchte Museen, Galerien und die neu gegründete Kölner Kunstmesse. Ein besonderes Datum war für Robert Rademacher der Einzug der Sammlung von Peter Ludwig in die oberste Etage des damaligen Wallraf-Richartz Museum. Die Sammlung des Aachener Schokoladenfabrikanten beeindruckte den 1939 geborenen Kölner nachhaltig.

Während sich in der Sammlung des privaten Robert Rademacher in Köln mehr und mehr die Monochromie als zentrales Thema heraus kristallisierte, verfolgte dieser mit der Kunst in seinem beruflichen Umfeld andere Wege. Der Geschäftsführer des größten konzernfreien Volkswagen Partners hat in seinem Unternehmen in Düsseldorf eine umfangreiche Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst zum Thema Auto, etwa mit Werken von Konrad Klapheck, Andy Warhol, Tom Wesselman und Stefan Sous zusammen getragen. Seit 1983 ist Robert Rademacher Vorsitzender des Freundeskreises der Kunstsammlung NRW. Der Verein erwirbt seit fünfzig Jahren wichtige Kunstwerke für das Museum.

Das Gespräch wurde am 21.3.2019 geführt.




[ssba]